Messer reinigen & pflegen – Tipps für Ihre Küchenmesser

Messer schleifen - darauf müssen Sie achten

Messer reinigen & pflegen - Tipps für Ihre Küchenmesser
Stumpfe Messerklingen sind ärgerlich und sogar beim Schneiden gefährlich, weil mehr Kraft aufgewendet werden muss. Indem Sie richtig Ihre Messer reinigen und pflegen, lässt sich der Schärfeverlust lange hinauszögern. Da sich eine sorgfältige Messerpflege auszahlt, geht es heute um Tipps, wie Sie hochwertige Messer richtig pflegen können. Die Messerpflege umfasst grundsätzlich mehrere Aspekte, die von der Reinigung über richtiger Aufbewahrung, die Verwendung geeigneter Schneidunterlage bis hin zu Rostschutz und Schleifen der Messerklinge reichen. Auf all diese Punkte gehen wir in diesem Beitrag ein.

Messer reinigen: Reinigung in der Spülmaschine macht Messer stumpf!

Jedes Messer muss nach Gebrauch gereinigt werden. Dabei kann auf das Spülen des Messers meist nicht verzichtet werden. Beim Küchenmesser mit Wellenschliff, das hauptsächlich zum Brotschneiden verwendet wird, genügt es häufig, das Brotmesser mit einem trockenen Tuch abzuwischen. Bei fast allen anderen Lebensmittteln müssen Küchenmesser gespült werden. Unbedingt sollten Sie Ihre Messer von Hand spülen, da die Reinigung in der Spülmaschine wesentlich aggressiver ist, was die Schärfe der Messerklinge bereits nach wenigen Spülgängen beeinträchtigt. Dies liegt einerseits am Geschirrspülmittel und andererseits an dem langen Kontakt mit Wasser sowie der Hitzeeinwirkung im Trockenprogramm.

Im Spülbecken Messer reinigen – aber richtig

Auch beim Spülen mit der Hand gilt es, möglichst ein sanftes Spülmittel zu verwenden und darauf zu achten, das Küchenmesser nur kurz im Wasser zu belassen. Insbesondere Küchenmesser mit Holzgriff sollten beim Reinigen nicht im Spülwasser liegen gelassen werden. Das Holz quillt auf, verformt sich und Keime dringen in das Material ein.

Hartnäckige Verschmutzungen entfernen

Sollten einmal hartnäckige Reste wie etwa von Senf oder Ketchup an der Klinge haften bleiben, verzichten Sie unbedingt auf einen Spülschwamm oder ein Reinigungsmittel wie Scheuermilch. Stattdessen befeuchten Sie einen Lappen mit warmem Wasser und wickeln ihn um die Messerklinge. Dies weicht hartnäckige Rückstände auf, die nach kurzer Einwirkzeit leicht abgewischt werden können.

Tipp: Um die Reinigung zu erleichtern, sollten Sie nie gebrauchte Messer mit anhaftenden Speiseresten liegen lassen, sondern sofort reinigen. Das hilft dabei, dass die Reinigung schnell geht und schon bald zur Routine wird.

Messerpflege mit Öl

Ein wesentlicher Bestandteil der Messerpflege ist der Schutz mit einem geeigneten Öl, da nahezu jedes Küchenmesser rostanfällig ist. Theoretisch kann fast jedes Öl gegen die Entstehung von Rost genutzt werden. Allerdings eignen sich viele Öle nicht, weil sie entweder nicht lebensmittelecht sind, schnell ranzig werden oder den Geschmack der Lebensmittel beeinträchtigen.

Welches Öl eignet sich zur Messerpflege?

Zur Messerpflege eignen sich diverse lebensmittelechte Öle, unter anderem Kokosöl. Kokosöl ist äußerst widerstandfähig gegen Ranzigkeit. Ein Nachteil kann jedoch der Eigengeschmack von Kokosfett sein. Zudem handelt es sich bei Kokosöl um ein festes Fett, das erst ab ca. 24°C eine flüssige Konsistenz einnimmt. Ein gutes Öl wäre auch Olivenöl, welches aber aufgrund seines Geschmacks nur bedingt zu empfehlen ist, da sich sein Geschmack beim Verarbeiten von Lebensmittel übertragen kann. In der Küche kommt auch Leinöl als Korrosionsschutz für Messer, gusseisernes Kochgeschirr und Holzbretter zum Einsatz.

Das wohl bekannteste Messerpflegeöl ist Kamelienöl, welches schon von den Samurai zur Messer- und Klingenpflege genutzt wurde und heute noch traditionell zur Pflege von Damaszenermessern verwendet wird.

Das Pflegeöl gewährleistet bei der Messerklinge Korrosionsschutz und dient der Konservierung des Holzgriffs und übrigens auch Schneidbrettern aus Holz. Wir verwenden für unser neues Messerset mit Holzblock das Zayiko Messerpflegeöl. Dabei handelt es sich um ein 100 % natürlich hergestelltes chinesisches Kamelienöl, welches lebensmittelecht, geschmacksneutral und geruchsneutral ist.

Hier noch einmal geeignete Pflegeöle im Überblick:

  • Kamelienöl
  • Kokosöl
  • Leinöl
  • Olivenöl

Hinweis: Durch die Pflege des Holzgriffs mit Öl vermeiden Sie Flecken im Holz.

So geht die Messerpflege mit Öl

Die Pflege erfolgt am besten nach der Reinigung, wenn Klinge und Griff trocken sind. Für die Griff- und Klingenpflege benötigen Sie ein weiches, Öl getränktes Tuch, mit dem sich das Pflegeöl gleichmäßig und dünn auftragen lässt. Überschüssiges Pflegeöl kann mit einem trockenen, weichen Tuch abgenommen werden. Zurück bleibt ein leichter Ölfilm, der Korrosion am Metall sowie Austrocknung der Griffe aus Holz zuverlässig vorbeugt.

So vermeiden Sie Rostflecken bei Küchenmessern

Rost zersetzt das Material von Klinge und Stiften im Messergriff. Er macht das Material erst porös, dann brüchtig. Daher ist unbedingt darauf zu achten, Rostbildung zu vermeiden. Am besten gelingt dies bei oxidierendem Kohlenstoffstahl mit einem hochwertigen Messeröl.

Rost – Anzeichen für ein gutes Messer

Europäische Messer sind zwar weitestgehend frei von Rost und Korrosion, aber kaum ein Küchenmesser ist rostfrei. Dies gilt für viele japanische Messer allerdings nicht. Japanmesser sind häufig aus Damaszener Stahl gefertigt, der exzellente Eigenschaften mit sich bringt, was die Schärfe der Klinge anbetrifft.

Zu viel Wasser begünstigt Rostbildung

Wenn Sie Ihre Messer reinigen, achten Sie unbedingt darauf, das Schneidwerkzeug gründlich abzutrocknen und gegebenenfalls an der Luft trocknen lassen, bevor Sie es wegräumen. Hat sich bereits Rost oder Flugrost gebildet, kann mit einer feinen Metallpolitur behandelt werden.

Küchenmesser selbst schleifen oder schleifen lassen?

Prinzipiell lässt sich jedes Küchenmesser mit gerader Klinge selbst schärfen. Dies erfordert Übung. Fehlt diese, kann es passieren, dass das Messer nach dem Schleifen unbrauchbar wird. Falls Sie das Schleifen üben möchten, verwenden Sie dazu alte Küchenmesser.  Um Messer abzuziehen, halten Sie die Klinge stets vom Körper weg. Trauen Sie sich dies nicht zu, bringen Sie Ihre Schneidwerkzeuge zu einem erfahrenen Schleifer.

Unterschiedliche Schleifmethoden

Europäische Messer werden mit einem Wetzstahl geschliffen. Japanmesser werden traditionell mit einem Wasserstein geschliffen, der zuvor zu wässern ist. Allerdings ist es beim Schärfen wichtig, die richtige Technik anzuwenden und im richtigen Winkel zu schleifen, da sonst die Schneidwirkung verloren geht. Geeignet ist z.B. der japanische Schleifstein Naniwa.

Japanischer Wasserschleifstein für Küchenmesser

Messer schärfen, bevor Kerben an Messern entstehen

Damit dieser Teil der Messerpflege gelingt, müssen Küchenmesser regelmäßig geschliffen werden, bevor die Schneide Kerben aufweist. Sind erstmal Kerben in der Messerklinge zu sehen, muss beim Schleifen so viel Material abgetragen werden, dass dadurch meist die ursprüngliche Klingenform nicht mehr erhalten bleiben kann. Dies führt immer zum Verlust der Schneidfähigkeit.

Es ist daher ein wichtiger Messerpflegetipp, möglichst häufig die Klinge zu schärfen.

10 Tipps vom Profi zur Messerpflege zusammengefasst

  1. Niemals mit dem Küchenmesser auf Marmor, Granit oder Glas schneiden. Das macht Messerklingen stumpf.
  2. Auch nicht in Töpfen und Pfannen schneiden. Dies begünstigt ebenfalls das Stumpfwerden.
  3. Spülen Sie Ihre Messer immer per Hand. Verwenden Sie ein sanftes Reinigungsmittel.
  4. Halten Sie beim Reinigen das Messer immer vom Körper weg.
  5. Verwenden Sie kein herkömmliches Speiseöl, das schnell ranzig wird (z.B. Sonnenblumenöl).
  6. Ballistol Universalöl ist nicht zur Reinigung und Pflege von Küchenmessern geeignet. Sie können jedoch Ballistol Öl für Taschenmesser und Outdoormesser verwenden, die nicht mit Lebensmitteln in Kontakt kommen.
  7. Nach dem Kontakt mit Säure z.B. beim Schneiden von Obst oder Eingelegtem sollten Messer stets mit Wasser gereinigt werden, da Säure das Metall angreifen kann.
  8. Messer sollten stets nach der Reinigung von Hand abgetrocknet werden, um Fleckenbildung und Fremdrost-Ablagerungen zu vermeiden.
  9. Nach dem Spülen sollte das Messer nicht direkt in den Messerblock gesteckt werden, damit es gut trocknen kann. Dies gilt vor allem für Messer mit Kunststoffgriffen.
  10. Denken Sie daran: Beim Spülen sollte das Messer nicht mit Geschirr oder Besteck zusammenprallen.

Durch richtige Aufbewahrung Klinge schonen

Damit Ihre Küchen- und Kochmesser lange scharf bleiben, achten Sie darauf, dass die Klingen immer gut geschützt sind. Vor allem hochwertige Kochmesser gehören nicht in die Besteckschublade. Einer der wichtigsten Tipps zur Messerpflege:

Im Messerblock sind Messer stets sicher aufbewahrt und die Klingen gut geschützt.

Die Aufbewahrung im Messerblock trägt auch maßgeblich dazu bei, das Verletzungsrisiko zu vermeiden. Ist der Platz in der Küche knapp und die Aufbewahrung in einer Schublade unvermeidbar, sollten Sie einen Klingenschutz aus Kunststoff aufsetzen, um sich nicht beim Griff in die Besteckschublade zu schneiden.

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