Kaffeeküche im Büro
Viele Unternehmen richten für Ihre Mitarbeiter eine Kaffeeküche im Büro ein. Doch nicht selten wird genau diese zum Zankapfel für die Belegschaft. Das Konfliktpotenzial in der kleinen Kochnische ist hoch. Es wird gelästert was das Zeug hält und es treffen in der Büroküche Menschen mit unterschiedlichen Hygienevorstellungen aufeinander. Von Mundraub bis Saustall – alles ist möglich. Damit es in der kleinen Kaffeeecke im Büro zivilisiert zugeht und das innerbetriebliche Miteinander weitestgehend harmonisch verläuft, sollten Unternehmen und Mitarbeiter Regeln für die Kaffeeküche ins Leben rufen und einhalten.
Kaffeeküche im Büro: Die häufigsten Probleme in der Büroküche
Eine Kaffeeküche oder Teeküche für die Mitarbeiter macht das Arbeitsverhältnis normalerweise angenehmer. Schließlich gibt sie Büroangestellten die Möglichkeit, sich während der Arbeit eine Tasse Kaffee oder ein Glas Tee zuzubereiten.
Oft enthält die Kochnische im Office auch einen Kühlschrank und manchmal sogar eine Kochmöglichkeit oder eine Mikrowelle, um sich in der Mittagspause ein mitgebrachtes Essen aufwärmen zu können.
Häufig mehr Ärger als Freude über Kaffeenische im Büro
Stellt ein Arbeitgeber eine Miniküche mit entsprechender Einrichtung zur Verfügung, sollte man meinen, dass diese freundliche Geste des Arbeitgebers dankbar angenommen wird und es zu keinen Problemen kommt. Weit gefehlt, denn nur selten geht es in der Kaffeeküche im Büro friedlich und gesittet zu.
Die einen spülen, die anderen machen nichts – außer Dreck
Während die einen Mitarbeiter gewissenhaft ihr Geschirr spülen oder sofort in den Geschirrspüler einräumen, stapeln andere Kaffeetassen, Teegläser, Besteck, Geschirr und sehen es als Selbstverständlichkeit an, dass einer der Kollegen oder Kolleginnen sich darum kümmern und für Ordnung sorgen wird.
Zoff in der Kaffeeküche im Büro: Mundraub & Schimmel
Ein weiteres Problem, welches man in der Küche am Arbeitsplatz nicht erwartet: mitgebrachte Lebensmittel und Getränke werden aus dem Betriebskühlschrank geklaut. Doch auch damit ist noch nicht genug, wenn es um den Ärger in der Kaffeeküche im Büro geht.
Es gibt hier und da auch Angestellte, die belegte Brote und Reste vom Mittagessen einfach im Kühlschrank liegen lassen und Schimmel züchten. Zum Streit kommt es oft auch, wenn Knoblauchwurst oder stinkender Käse für dicke Luft in der Kaffeeküche sorgen.
Regeln für die Kaffeeküche im Büro aufstellen
Um Streit und Schimmel in der Küche sowie im Pausenraum zu verhindern, können aufgestellte Regeln für die gemeinschaftliche Küchennutzung sinnvoll sein. Durch ein solches Regelwerk lässt sich ein gewünschter Standard definieren, an den sich alle halten sollen.
Welche konkreten Regeln dazu beitragen, für Frieden und Ordnung in der Küche zu sorgen, hängt davon ab
- wie die Kaffeeküche eingerichtet ist.
- ob der Arbeitgeber neben der Küchennutzung auch noch eine Reinigungskraft zur Verfügung stellt.
- ob und wie in der kleinen Gemeinschaftsküche der Müll getrennt wird.
Hier gibt es tolle Tipps rund um die Büroorganisation und für ein gutes Miteinander am Arbeitsplatz. Zur Inspiration folgen fünf wichtige Regeln für die Nutzung der Kaffeeküche im Betrieb.
1. Jeder ist für sein Geschirr verantwortlich
Es sollte eine Selbstverständlichkeit sein, dass jeder Kollege sich um seine Tassen, Teller und Besteckteile kümmert. Essensreste und Getränkereste werden direkt ausgekippt bzw. in den Mülleimer entsorgt. Steht ein Geschirrspüler zur Verfügung, räumt jeder sein schmutziges Geschirr selbst ein.
Es wird eine Regelung für den Spüldienst aufgestellt. Entweder im täglichen oder im wöchentlichen Rhythmus sind die Mitarbeiter abwechselnd dran, den Geschirrspüler zu starten und das saubere Geschirr nach dem Spülen in die Schränke einzuräumen.
2. Lebensmittel und Lebensmittelbehälter beschriften
Damit jeder Kollege weiß, wem was gehört, sollten alle Brotdosen und Plastikschüsseln beschriftet werden. So kann niemand sich rausreden, wenn in der hinteren Ecke des Büro-Kühlschranks etwas verschimmelt. Außerdem wird dadurch die Verwechslunggefahr eingedämmt.
3. Kühlschrank und Küchenschränke regelmäßig ausmisten
Damit keine Lebensmittel in Vergessenheit geraten, verderben und für unappetitliche Überraschungen sorgen, werden Kühlschrank und andere Küchenschränke regelmäßig ausgemistet.
Auch hier empfiehlt sich eine Regelung, in welchen Abständen die Küche aufgeräumt und alte Lebensmittel entsorgt werden. Ebenfalls sollte die Küchenregel festlegen, wer als nächstes mit dem Küchendienst dran ist.
4. Regeln zur Mülltrennung
In Kaffeeküchen fällt regelmäßig Müll an. Teebeutel, Kaffeefilter, Kaffeekapseln, Verpackungen von Kaffeemilch und Zucker, Speisereste, Butterbrotpapier Obstschalen usw. In der Büroküche sollte – genauso wie im privaten Haushalt – der Müll getrennt werden. Grundlage dafür sind entsprechende Abfallbehälter, passende Müllbeutel und die Disziplin aller Küchenbenutzer.
Grundsätzlich gilt:
Jeder ist für seinen eigenen Müll verantwortlich.
Wer das Milchkännchen oder die Zuckerdose nachfüllt oder eine Verpackung leert, kümmert sich direkt um die Entsorgung. Müssen Müllbeutel bei Büroschluss in die Abfalltonne gebracht werden, sollte hierfür ebenfalls geregelt werden, wer mit dem Rausbringen der Müllbeutel an der Reihe ist.
5. Verhaltensregeln für die Kaffeeküche
Jedem Mitarbeiter muss klar sein, dass die Büroküche ein Gemeinschaftsraum ist, in dem es nur mit Rücksichtnahme aller friedlich zugeht. Es gibt keine Privatsphäre und jederzeit kann jemand in die Küche platzen. Deshalb ist die Kochnische kein geeigneter Ort, um
- über den neuesten Büroklatsch zu tratschen,
- Diskussionen auszutragen
- oder über einen Kollegen bzw. eine Kollegin zu lästern.
Das gesamte Team sollte die Kaffeeküche im Büro genau als das sehen, was sie ist: eine Möglichkeit, um sich am Arbeitsplatz Kaffee, Tee oder ein kleines Essen zubereiten zu können.
Zu einem respektvollen Miteinander auf der Arbeitsstelle gehört auch, den Besitz der Arbeitskollegen zu respektieren. Mitgebrachtes Obst, Joghurts, Brotbelag, Getränke und Süßigkeiten von anderen sind tabu. Auch, wenn es heute den Straftatbestand Mundraub nicht mehr gibt – anderen Menschen Lebensmittel zu entwenden ist Diebstahl und gehört sich nicht. Schon gar nicht in der Kaffeeküche im Büro!
So kann das Umsetzen und Einhalten von Regeln gelingen
Die Kaffeeküchen-Regeln sollten im Team aufgestellt, niedergeschrieben und für jeden Mitarbeiter gut sichtbar in der Küche ausgehängt werden. Dabei ist kein förmliches Regelwerk erforderlich.
Durchaus können die Küchenregeln mit einem gewissen Humor formuliert werden. Parallel zu dem kleinen Küchen-Regelwerk kann ein Küchenplan erstellt werden, auf dem die Aufgabenverteilung vermerkt wird.
Beispiele zur Aufgabenverteilung in Büroküche:
- Wer bringt den Müll raus?
- Wie oft wird der Müll rausgebracht?
- Wie oft wird ein Grundputz gemacht?
- Wie oft wird der Kühlschrank gründlich gereinigt?
- Wie oft wird die Kaffeemaschine entkalkt und gereinigt?
- Wie häufig wird die Mikrowelle oder der Küchenherd sauber gemacht?
- Wann wird der Wasserkocher entkalkt und von außen abgewischt?
- Wer besorgt Kaffee, Tee, Milch und Zucker für die Kaffeeküche?
Vielleicht wird zusätzlich ein Teammitglied pro Woche oder pro Monat als “Küchenchef” benannt, der die Einhaltung des Küchenplans kontrolliert.
Kaffeeküche im Büro: Wer gegen Regeln verstößt, muss Geld in die Kaffeekasse werfen
Aus rechtlicher Sicht betrachtet, können Arbeitgeber die Belegschaft nur unter ganz bestimmten Voraussetzungen zum Küchendienst zwingen. Somit ist der Ordnungsdienst in der Büroküche eine Sache des Anstands sowie der Freiwilligkeit.
Die meisten Arbeitskollegen halten sich dran. Für alle anderen sind Regeln und Küchenplan tolle Helfer, um für mehr Ordnung und Sauberkeit in der Kaffeeküche im Büro zu sorgen.
Aber was ist, wenn trotzdem ein Arbeitskollege sich nicht daran hält? Für diese hartnäckigen Fälle empfehlen wir eine Kaffeekasse, in die bei Verstößen eine kleine Strafgebühr zu entrichten ist.
Wie viel Arbeitnehmer in die Kaffeekasse einzahlen müssen, wenn sie sich nicht an die Regeln der Kaffeeküche im Büro gehalten haben, kann im Team abgesprochen werden. Denkbar ist auch eine Staffelung je nach „Vergehen“. Wer vergisst, seine Kaffeetasse in die Spülmaschine einzuräumen, sollte nicht so viel Geld in die Kaffeekasse einzahlen müssen wie jemand, der sich häufiger um den Spülmaschinendienst oder das Rausbringen des Mülls drückt.
Auch, wenn dadurch nicht immer eine Einsicht erreicht wird, bekommen alle Mitarbeiter eine kleine Entschädigung – günstigeren Kaffee und Tee in der Kaffeeküche!
Kaffeekasse für die Kaffeeküche im Büro
Ein weiteres Streitthema kann sein, wer für das Einkaufen Kaffee, Milch, Zucker und Tee verantwortlich ist und wer für die Kosten aufkommt. Auch hier sollte die Belegschaft gemeinsam Regeln aufstellen, welche für alle Nutzer der Kaffeeküche im Büro gelten.
Kleine Büroküche: Jeder bringt mal was mit
In kleinen Betrieben kann es gut funktionieren, wenn jeder Mitarbeiter gelegentlich ein Pfund Kaffee, ein Kilo Zucker, Kaffeemilch und Tee mitbringt. Dies sollte stets fair abgewechselt werden, damit nicht dauernd derselbe Mitarbeiter bzw. dieselbe Mitarbeiterin immer den teuren Kaffee kauft, jemand anderes immer nur den günstigen Zucker besorgt.
Wie viel in die Kaffeekasse einzahlen?
In größeren Betrieben bietet es sich an, in der Kaffeeküche im Büro eine Kaffeekasse aufzustellen, in die jeder einzahlt. Entweder pro Tasse Kaffee oder nach Absprache wöchentlich oder monatlich einen Festbetrag. Welche Regelung am besten funktioniert, hängt auch davon ab, wie viele Getränke sich jeder in der Büroküche zubereitet.
Leidenschaftliche Kaffeetrinker, die täglich mehrere Tassen Kaffee mit Milch und Zucker trinken, sollten von sich aus freiwillig mehr Geld und die Kaffeekasse werfen, als jene, die lediglich in der Frühstückspause eine Tasse schwarzen Kaffee trinken.
Die Beträge sollten sich stets an den tatsächlichen Ausgaben orientieren. Entstehen Überschüsse in der Kaffeekasse, kann der Betrag in ein paar leckere Kekse, Pralinen, Bonbons, Schokolade, Fruchtgummi oder Ähnliches investiert werden. Darüber freut sich jeder.
Kaffeeküche im Büro: Trinkgeld wandert in die Kaffeekasse
Unternehmen, bei denen die Kundschaft Trinkgeld gibt, können zum Beispiel am Empfangstresen eine Kaffeekasse aufstellten. Die darin gesammelten Trinkgelder kommen der gesamten Belegschaft zugute, denn davon lassen sich für das gesamte Team Tee, Milch, Zucker und Kaffee kaufen.
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