Fleisch marinieren

Fleisch marinieren – so gelingt jede Fleischmarinade. Die Grillzeit ist bereits eröffnet. Wer gerne in der Grillsaison grillt, sollte unbedingt wissen, wie man richtig Fleisch marinieren kann. Schließlich ist es vor allem die Marinade, die beim Grillen eine geschmackliche Vielfalt ermöglicht, Steaks oder Hähnchenbrust den perfekten Würzgeschmack verleiht. Außerdem macht die Fleischmarinade jede Fleischsorte besonders zart. Deshalb sollten Sie nicht nur Ihr Grillfleisch marinieren. Auch Fleischgerichte, die in der Pfanne zubereitet werden, erhalten durch Einlegen besonders würziges Geschmack.

Vorab sei gesagt, dass es unzählige Rezepturen für eine Marinade gibt, weil sämtliche Gewürze, aromatisierte Öle, Kräuter usw. zum Einlegen von Fleisch verwendet werden können. Je nachdem, welche Gewürzmischung man zusammenstellt, lassen sich Fleischstücke individuell würzen. Daher erklären wir das Grundprinzip des Marinierens. Auch haben wir einige Rezepte, wie man richtig Fleisch marinieren kann.

Warum Fleisch marinieren?

Einlegen von frischen Fleischprodukten hat drei wichtige Vorteile. Einlegen in Marinade verleiht dem Fleischstück einen würzigen Geschmack. Marinaden aus Öl, Gewürzen sowie anderen Geschmacksgebern machen alle Fleischstücke zart. Zudem ist das Marinieren in Ölmarinade oder Essigbeize eine hervorragende Konservierungsmethode. Bedeckt die Marinade das Fleischstück vollständig, wird es dadurch deutlich länger haltbar. Das bekannteste Beispiel dafür ist der Sauerbraten.

Fleisch marinieren: Welche Fleischsorten kann man marinieren?

Grundsätzlich eignet sich jede Fleischsorte zum marinieren. Das Einlegen in Marinade macht Hähnchenfleisch, Putenfleisch, Pferdefleisch, Wild (insbesondere Wildschwein) vor allem aber Rindfleisch sowie Schweinefleisch zart. Ohnehin zarte Fleischsorten wie Huhn, Kalbfleisch oder Tafelspitz müssen nicht mariniert werden. Diese werden hauptsächlich eingelegt, um das gesamte Fleischstück mit Würze zu durchdringen. Zum Marinieren eigenen sich sowohl große Bratenstücke, wie auch klein geschnittene Fleischstücke.

Die Schritte zur perfekten Marinade

Möchten Sie Fleisch marinieren, sollte dies zunächst für die Marinade vorbereitet werden. Hier eine Schritt-für-Schritt Anleitung für die perfekte Fleischmarinade.

Das Fleisch zum Marinieren vorbereiten

Jedes zu marinierende Fleisch sollte unbedingt ganz frisch sein und am besten direkt nach dem Einkauf eingelegt werden. Dafür wird es:

• gewaschen
• getrocknet
• in Scheiben geschnitten (etwa ein Daumen dick)

Schneiden Sie das Fleischstück quer zur Faser, damit das Grillgut später zart und saftig ist. Grobes Fett, Knorpel, Sehnen sowie Knochen werden entfernt.

Lesetipp: Zum Grillen Beilagen – viele leckere Rezeptideen

Eine einfache Marinade zubereiten

Zunächst einmal besteht jede Marinade aus einem Öl. Soll es günstig sein, kann herkömmliches Sonnenblumenöl verwendet werden. Will man Fleisch marinieren, ist es gut, wenn die Fleischstücke vollständig mit der Marinade bedeckt ist, damit keine Luft dran kommt. Allerdings braucht man dafür bei jedem Grillen viel Öl zum Einlegen.

Wer die Grillsaison ordentlich ausnutzen, häufig und in kurzen Abständen grillen möchte, kann die angesetzte Marinade auch noch ein zweites Mal verwenden.

Dann sollte dies jedoch an zwei aufeinanderfolgenden Tagen passieren. Ansonsten ist es besser, eine neue Würzmischung anzurühren. Nun fehlen dem Öl noch gute Gewürze zum Kochen, die für einen tollen Geschmack sorgen.

Grundrezeptur für eine Marinade

• Sonnenblumenöl
• Zwiebel in Scheiben geschnitten
• frischer Knoblauch gepresst
• Salz
• Pfeffer
• Rosenpaprika
• Chilipulver oder klein geschnittene Chilis bzw. getrocknete Chilifäden
• etwas Zucker

Bei den Mengenangaben dieser Paprikamarinade lassen sich schwer konkrete Angaben machen, weil dies immer von der Menge des Grillguts abhängt, wie lange man das Fleisch einlegen möchte und wie würzig man das Grillgut genießen möchte.

Im Laufe der Grillzeit bekommt man aber ausreichend Erfahrung darin, wie man Fleisch richtig marinieren und die Marinade optimal würzen kann. Mit den Gewürzen muss man bei der Paprikamarinade allerdings nicht sparen, wenn das Fleisch wirklich großzügig in Öl eingelegt wird.

Besondere Marinaden für´s Grillgut

Das Marinieren macht Geflügel, Schweinefleisch sowie Rindfleisch zart. Es sorgt zudem für würzigen Geschmack. Nachfolgende Marinaden sind eine tolle Abwechslung zur klassischen Paprika-Zwiebel-Marinade.

Fleisch marinieren mit Currymarinade

Grundsätzlich lassen sich Rezepte für Marinaden nach Herzenslust abwandeln. Ähnlich wie das Grundrezept der Paprikamarinade kann man eine Currymarinade herstellen. Statt Rosenpaprika und Chilipulver wird stattdessen ein gutes Currygewürz großzügig in das Öl eingerührt. Der Knobi kann, muss aber nicht hinzugefügt werden.

Süße Curry-Marinade

Unser Favorit in jeder Grillsaison ist eine sehr leckere Marinade aus süßem Curry. Wir bestellen das online in einem Shop, in dem man sich jede Gewürzmischung selbst zusammenstellen kann. Darin ist dann Bananenpulver, das aus getrockneten Bananen gewonnen wird, sowie Rohrohrzucker fein vermahlen.

Neben dem Öl und den Gewürzen geben wir einen würzigen Honig an die Marinade. Wenn wir gerade was da haben, auch einen Schuss Ananassaft. Eine Prise Zimt passt ebenfalls perfekt dazu, um dem Grillgut ein orientalisches Aroma zu verleihen.

Kräutermarinade

Bei Kräutermarinaden kann man jede beliebige Geschmacksrichtung wählen. Küchenkräuter wie Oregano, Majoran, Thymian, Petersilie, Rosmarin usw. können einzeln oder kombiniert fein zerhackt in das Marinadeöl gegeben werden. Knoblauch ergänzt diese Marinade wunderbar. Wie immer dürfen eine Prise Salz und Pfeffer nicht fehlen.

Zitronenmarinade

Frisch gepresster Zitronensaft, Zitronengras oder Blätter der Zitronenmelisse schmecken in der Grillsaison ebenfalls absolut klasse. Auch hier werden die Gewürze in ein Öl gemischt, bevor man das Fleisch marinieren kann.

Besonders aromatisch wird es, wenn man ein aromatisiertes Öl verwendet, dass bereits Zitronenaroma enthält. Da dies beim Kaufen wirklich teuer ist, wenn man eine größere Menge benötigt, kann man das Zitronenöl selbst ansetzen. Eine unbehandelte Bio-Zitrone wird gründlich abgewaschen. Mit einem Zestenreißer wird die Schale abgerieben und für mehrere Tage in das Öl eingelegt.

Fleisch marinieren: Kalorienarme Marinaden

Wegen dem Öl sind Marinaden natürlich immer kalorienlastig und schlecht für den Cholesterinwert. Alternativ kann man Fleisch auch in einer Mixtur aus Ketchup, noch besser aus frisch gepresstem Tomatensaft zusammen mit reichlich Gewürzen einlegen. Wer mal eine süße Fleischmarinade probieren möchte, kann statt einem Sonnenblumenöl die Marinade aus einem Fruchtsaft ansetzen, der dann passend gewürzt wird.

Wie lang muss Fleisch marinieren?

Über welchen Zeitraum das Grillgut in der Marinade liegen sollte, hängt davon ab, wie intensiv man den Geschmack der Gewürze erleben möchte und wie viel der Gewürzmischung man verwendet.

Grundsätzlich ziehen die Würzaromen tiefer in Steaks und Hähnchenfleisch ein, je länger es mariniert wird. Zwei bis drei Tage sind alleine schon deshalb sinnvoll, wobei jedoch das Mariniergut vollständig vom Öl bedeckt sein und im Kühlschrank aufbewahrt werden muss.

Durch die bedeckende Ölschicht wird das Fleisch konserviert. Es wird nicht schlecht. Bei Tomaten- und Saftmarinaden sollte maximal ein Tag im Kühlschrank mariniert werden.

Kurzes Marinieren möglich

Möchte man spontan grillen und selbst einlegen, können auch schon ein paar Stunden in der Marinade reichen. Drei Tricks helfen dabei, wie die Gewürze schneller einziehen und guten Geschmack abgeben:

Fleisch löchern: Es gibt eigens einen Fleischzartmacher. Ein Küchenhelfer, der Löcher in das Fleisch bringt. Wer diesen Küchenhelfer nicht zuhause hat, kann mit einer Gabel (Fleischgabel) die einzelnen Fleischscheiben durchlöchern.

Fleisch vakuumieren: Hat man ein elektrisches Vakuumiergerät zuhause, kann das Grillgut mit der Marinade vakuumiert werden bzw. in einem Vakuumierbehälter eingelegt werden.

Wenig Öl – viele Gewürze: Es kann auch nur wenig Öl mit den Gewürzen vermengt werden. Dadurch ist die Gewürzmischung intensiver und gibt mehr Geschmack ab. In Kombination mit dem Löchern des Fleisches reichen bereits 1 bis 2 Stunden, um das Fleisch richtig marinieren zu können.

Noch mehr Tipps zum Fleisch Marinieren

Beim Marinieren ist Kreativität und Probierfreude definitiv angesagt. Gerade im Sommer, wo die meisten häufiger grillen, greifen viele zu bereits marinierten Steaks. Dies sollte man nicht tun oder nur dann tun, wenn man seinem Metzger blind vertrauen möchte. Nicht selten landet bereits älteres, nicht mehr frisches Fleisch in einer Marinade, die von Geschmacksverstärkern nur so wimmelt.

Kein mariniertes Fleisch kaufen!

Ob man gesunde und unbedenkliche Fleischqualität hat, lässt sich von uns Verbrauchern kaum mehr feststellen. Das Einlegen macht nicht viel Arbeit, schmeckt einfach besser und natürlich lässt sich die Fleischqualität bei ungewürztem Fleisch wesentlich leichter überprüfen.

Fleisch marinieren – Tipps für gutes Gelingen

• Notieren Sie sich Ihre Rezepte für die Marinade.
• Erstellen Sie von Ihrer Gewürzmischung eine größere Menge und bewahren Sie diese trocken auf. Dann können Sie beim nächsten Grillen schneller würzen.
• Wenn das Fleisch frisch ist, können Sie es mehrere Tage marinieren, nach und nach verbrauchen.
• Probieren Sie auch mal eine Biermarinade oder geben Sie zu einer süßen Fleischmarinade ein Schuss Rum oder Cognac.
• Nehmen Sie nur das Grillgut aus dem Kühlschrank, das Sie sofort auf den Grill legen.
• Aromatisieren Sie schon im Frühjahr mit frischen Gartenkräutern und/oder Knoblauch Sonnenblumenöl, das pünktlich zur Grillzeit einen wunderbare Marinadenbasis darstellt.
• Tupfen Sie das Fleisch auf Küchenpapier ab, wenn Sie Kalorien sparen wollen.

Bitte denken Sie daran, dass die Ölmarinade nach dem Einlegen nicht über den Ausguss der Spüle entsorgt wird. Stattdessen wird das Öl in einen Gefrierbeutel gefüllt, dieser zugeknotet und in den Hausmüll gebracht. Mit diesen vielen Tipps zum Fleisch marinieren sollte Ihre Grillsaison zu einem Fest der Gaumenfreuden werden. Lassen Sie es sich schmecken!