Barbecue – Grillen auf amerikanisch
In Deutschland liebt man das Grillen aber es gibt eine Alternative, die auch in Europa immer beliebter wird: das Barbecue. Dieser Begriff steht einerseits für das gemütliche Zusammensein mit Freunden und Familie. Aber das Wort Barbeque, häufig abgekürzt als BBQ, bezeichnet hauptsächlich die besondere Garmethode, mit der die Köstlichkeiten zubereitet werden.
Was ist Barbecue?
Die amerikanische Bezeichnung Barbecue wird im deutschsprachigen Raum dem Grillen gleichgesetzt. Allerdings gibt es einige gravierende Unterschiede, die sich auf die Speisen selbst, auf die Zubereitung der Speisen und somit auch auf die “Hardware” beim Zubereiten beziehen.
Was ist der Unterschied zwischen Grillen und Barbecue?
Beim klassischen Grillen auf Holzkohle erfolgt die Zubereitung der Lebensmittel über der Glut. Der Grillrost befindet sich oberhalb der glühenden Kohle. Es wird in einem Temperaturbereich von 200°C bis 300°C gegrillt. auf dem Grill landen bevorzugt klein portionierte Fleischstücke, die sich zum schnellen Garen eignen.
Die amerikanische Barbecue Garmethode setzt indes auf eine niedrige Gartemperatur, eine lange Garzeit und es werden insbesondere große Fleischstücke unter indirekter Hitzeeinwirkung zubereitet. Die ideale Gartemperatur liegt bei 100°C bis 130°C. Typisch für das BBQ ist das Garen in heißem Rauch, wodurch das Fleisch besonders zart wird und einen sehr aromatischen Geschmack erhält. Weitere Tipps finden Sie in unserer Kategorie „Grillgeräte & Zubehör„.
Woher kommt das Barbecue?
Die ursprüngliche Bezeichnung des Barbecues geht auf eine, im karibischen Raum genutzte Zubereitungsmethode zurück, bei der mit Hilfe eines Holzgerüsts Fleisch über offenem Feuer gegart wurde. Diese Methode wurde während der spanischen Eroberung Amerikas nach Mexiko, Kuba und Amerika importiert.
Vor allem in den Südstaaten hat sich die Barbecue Garmethode für Fleisch weiterentwickelt. Das BBQ ist längst nicht mehr wegzudenken und nimmt einen hohen gesellschaftlichen Stellenwert ein.
Wer mit Familie, Freunden und Nachbarn feiern will, lädt zum Barbecue ein. Wie viele andere Trends schwappte auch das traditionsreiche Barbecue über den großen Teich nach Europa.
Barbecue Smoker & Grill – die Unterschiede
Aufgrund der besonderen Garmethode durch indirekte Hitze und Rauch wird kein Grill sondern ein sogenannter Barbecue Smoker verwendet. Der BBQ Smoker besteht aus drei Kammern:
- Feuerkammer mit Lufteinlass
- Garkammer
- Warmhaltekammer
Die Feuer- bzw. Brennkammer ist unten positioniert und ist mit der seitlich damüberliegenden Garkammer verbunden. Der heiße Rauch aus dem Feuerkessel strömt durch die Garkammer. Dabei verteilen sich Hitze und Rauch gleichmäßig in der Garkammer und garen das darin befindliche Fleisch langsam und schonend.
Oberhalb der BBQ Garkammer befindet sich eine Warmhaltekammer, in der fertig gegartes Fleisch warm gehalten werden kann. Im oberen Bereich befindet sich zudem der Rauchabzug, aus dem Hitze und Rauch abziehen können. Auf Aufgetischt.net können Sie ausführliche Informationen rund um das Barbecue nachlesen und sich tolle Fotos verschiedener Barbecue Smoker anschauen.
Grillen auf amerikanisch – was landet auf dem Barbecue Smoker?
Die Garmethode beim BBQ ist, ähnlich wie das Grillen, eine Wissenschaft für sich. Jeder Barbecue Meister (Pit Master) hat eigene Vorlieben, welche Fleischstücke indirekt gegart werden und wie das Fleisch gewürzt und im Smoker aromatisiert wird.
Welches Fleisch für Barbecue verwenden?
Hauptsächlich landen große Fleischstücke vom Schwein im BBQ Smoker. Auch Rindfleisch wird im Smoker unter Rauch gegart. Dabei spielt keine Rolle, wenn es sich eher um zähe Fleischstücke handelt wie
- Schweinenacken
- Schweineschulter
- Rinderippe
Auch ein ganzes Geflügel oder ein ganzes Schwein landen in der Smoker-Kammer. Solange das Fleisch einen relativ hohen Fettanteil aufweist und entsprechend schonend und lange im Rauch gar zieht, bleibt jedes Fleischstück saftig und wird extrem zart.
Die besten Barbecue Spezialitäten
Nicht nur beim Grillen gibt es absolute Fleischexperten. Auch bei der Garmethode Barbecue beweisen die Experten extrem viel Kreativität und Experimentierfreude. Das sind die beliebtesten BBQ Spezialitäten aus dem Smoker, die unter Kennern auch unter der Bezeichnung “Holy Trinity” bekannt sind:
- Pulled Pork
- Spare Ribs
- Beef Brisket
Ebenfalls sehr beliebt sind gefüllte Gans, BBQ Hähnchen, Lammbraten, Hochrippe vom Damhirsch, Krustenbraten. Außerdem landen auch leckere Beilagen wie Brot oder sogar Pizza im BBQ Smoker.
Natürlich machen Barbecue Pit Master auch vor Gourmetfleisch keinen Halt, solange es sich um ein großes Stück Fleisch handelt. Denn im BBQ Smoker hat eine kleine Bratwurst oder ein kleines Steak keine Chance.
BBQ-Rub – für den perfekten Fleischgeschmack
Als Rub wird die Marinade für das Fleisch bezeichnet. Die Fleischmarinade kann als flüssige Gewürzmarinade oder als Dry Rub zubereitet werden. Dry Rubs bestehen aus einer Mischung trockener Gewürze, die vor dem Smoken in das Fleisch eingerieben werden.
Geschmäcker sind bekanntlich verschieden – deshalb sind der Marinade keine Grenzen gesetzt. BBQ Rubs finden als pikantes, würziges oder auch süßes Fleischgewürz Anwendung.
Am besten nimmt das Fleisch den würzigen Geschmack der Marinade an, wenn es über mehrere Stunden oder sogar einige Tage darin liegt, sodass die Würzmarinade gut einzieht und tief in die Fleischfasern vordringt. Hier haben wir bereits ausführlich über das Thema „Fleisch marinieren“ geschrieben.
Barbecue Marinade gibt es zwar fertig zu kaufen, doch der passionierte BBQ Master lässt es sich nicht nehmen, das leckere Fleischgewürz selbst zu mischen. Flüssige Barbecue Marinaden basieren häufig auf der Zutat Ketchup, die nach individuellen Vorlieben mit diversen Gewürzen gemischt wird.
Für noch mehr Geschmack sorgt der Barbecue Mop. Diese eher dünnflüssige Würzmischung wird während dem Garen im Smoker auf das Fleisch gerieben
Ein Geheimtipp: die Injektion. So bezeichnen Barbecue Experten das Würzen von Fleisch mit einer flüssigen Marinade, die mit einer Spritze direkt in das Fleisch gespritzt wird.
Welches Holz für das beste Raucharoma?
Die Würzmischung ist bei der Garmethode Barbecue ein extrem wichtiges Thema. Mindestens genauso wichtig ist jedoch die Auswahl des Holzes, welches für die Raucharomen beim Grillen im BBQ Smoker sorgt. Amerikanische Pit Master verwenden bevorzugt die Holzsorten Hickory, Eiche, Mesquite und Saasafras, um dem Barbecue Fleisch rauchige Aromen zu verleihen.
Da jede Holzsorte ein eigenes Raucharoma entwickelt, steht eine riesige Auswahl sogenannter Smoking Chips und Chunks zur Verfügung. Für ein schwachen und milden Rauch sorgt beispielsweise Akazienholz.
Das Holz von Apfel verleiht ein fruchtiges Aroma. Mandelbaumholz gibt dem Fleisch eine nusszig-süße Rauchnote. Hölzer wie Nektarine und Aprikose sorgen für ein süßes Raucharoma beim Barbecue Fleisch.
Wer sich intensiv mit dem Grillen auf Amerikanisch beschäftigt, wird unerlässlich nach den perfekten Raucharomen suchen, unterschiedliche Räucherhölzer ausprobieren und auf Fertigmischungen verzichten.
Stattdessen lassen sich unterschiedliche Holzsorten kombinieren, um beim Barbecue ein individuelles Räucheraroma zu erzielen. Insbesondere Holz von Nussbäumen (z. B. Walnuss) passt hervorragend zu Wildfleisch. Besonders raffiniert: aromatisiertes Holz aus alten Whiskeyfässern oder jenes von Rotweinfässern.
Das perfekte Barbecue – köstliche Soßen & sättigende Beilagen
Wie beim Grillen dürfen auch beim BBQ würzige Soßen und sättigende Beilagen nicht fehlen. Dabei gibt es ebenfalls einige Unterschiede. Denn sowohl Sättigungsbeilagen wie auch Saucen variieren je nach regionalen Essvorlieben.
Traditionelle Barbecue Beilagen, die satt machen
Welche Beilagen zum BBQ aufgetischt werden, hängt stark von der Region ab, wo man zum Barbecue Essen einlädt. Im Süden der USA wird zum Barbecue sehr gerne Brunswick Stew gereicht. Dabei handelt es sich um einen deftigen Eintopf, der jedoch regional sehr unterschiedlich zubereitet wird.
Grundlage ist meist die Tomate, die zusammen mit Bohnen, Mais und weiterem Gemüse gekocht wird. Diverse Fleischsorten, oft Kaninchenfleisch oder Grauhörnchenfleisch, ergänzen das traditionelle Brunswick Stew. Inzwischen wird der amerikanische Eintopf auch mit Rind, Schwein und/oder Geflügel zubereitet.
Seinen Namen hat der kräftige Eintopf von der gleichnamigen Stadt Brunswick im US Staat Georgia. Allerdings beansprucht Brunswick County in Virginia ebenfalls für sich, Erfinder der deftigen Barbecue Beilage zu sein. In Kentucky sorgt Burgoo für Sättigung. Burgoo ist ebenfalls ein deftiges Eintopfgericht, das mit Fleisch gekocht wird.
Im US-Staat Carolina servieren Gastgeber frittierte Maisbällchen. North Carolina tischt helle Kartoffeln auf. Reis wird in South Carolina traditionell zum BBQ serviert. Großer Beliebtheit erfreut sich Kohlsalat.
Texaner lieben es scharf. Jalapenos zusammen mit Tortillas und Salsa gehören hier ebenso zum Barbecue Essen, wie auch Pintobohnen, die als Baked Beans auf den Teller kommen. Frisch angemachte Salate, Kartoffelsalat und Weißbrot sind weitere beliebte Barbecue Beilagen, die satt machen.
Die beliebtesten Barbecue Soßen
Obwohl Barbecue Fleisch durch Rub und Raucharomen mit einem sehr leckeren und intensiven und Geschmack begeistert, dürfen Dips und Barbecue Soßen bei diesem tollen Gericht auf keinen Fall fehlen.
Selbstverständlich können Sie würzige Barbecuesaucen kaufen oder selbst zubereiten. Von milden Dips über pikante Saucen bis hin zu süß-scharfen und feurigen Saucenvarianten ist alles möglich und eine Frage der geschmacklichen Vorlieben. Wie bei den Grillsaucen sollten zum Barbecue mehrere Saucen angeboten werden.
Die klassische Barbecuesauce wird kalt oder warm serviert. Jeder Saucen-Meister hat seine eigene Geheimrezeptur, mit der er die BBQ Sauce herstellt. Sie besteht jedoch fast immer aus folgenden Zutaten:
- Tomate (frisch Tomaten, Tomatenmark oder Ketchup)
- Wasser
- Zwiebeln
- Essig
- Salz
- Pfeffer
- Knoblauch
- Chili
- Worcester Sauce
Je nach Belieben ergänzen weitere Zutaten wie Zucker, Honig, Ahorn-Sirup, reduzierte Cola, Whiskey, Liquid Smoke (flüssiges Raucharoma) und Fruchtsaft die selbstgemachte Barbecuesauce, die durch langes Kochen eine sirupartige Konsistenz einnimmt.
Lust auf Barbecue – dann weg mit dem Grill!
Sie sehen, das, was wir unter einem Barbecue verstehen, hat nicht viel mit unserem traditionellen Grillen auf Kohle bzw. mit Gasgrillen zu tun. Von der Auswahl des Fleischs über Würzen bis hin zum Zubereiten gibt es viele Unterschiede, die sich natürlich im kulinarischen Genuss niederlassen.
Ärgern Sie sich über zähe Steaks und trockene Bratwurst oder ist Ihnen das normale Grillen zu langweilig, dann sollten Sie unbedingt Ihren alten Holzkohlengrill in Rente schicken und sich einen Barbecue Grill mit Räucherkammer anschaffen.
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