Asiatisch kochen – gar nicht so leicht
Chinesische Küche – ein Buch mit sieben Siegeln? Seit der Kindheit liebe ich die chinesische Küche. Angefangen hat alles mit einem Besuch bei Verwandten. Dort eingeladen zum Chinesen ist meine nicht zu bändigende Leidenschaft für die asiatische Küche entfacht. Allzu gerne würde ich selbst meine Speisen derart zubereiten. Aber aus unerklärlichen Gründen kann ich es nicht zustande bringen, Reis, frisches Gemüse und Fleisch so zuzubereiten, dass es wie beim Chinesen schmeckt. Ich kann gar nicht zählen, wie viele Kochbücher ich schon angeschafft und wie viele Rezepte ich bereits versucht habe, nachzukochen.
Die chinesische Küche ist und bleibt von mir soweit entfernt, wie ich von China. Obwohl bei uns bevorzugt selbst gekocht wird, griffen wir deshalb immer mal wieder auf den Lieferdienst zurück, über den wir glücklicherweise vor einigen Jahren einen sehr guten Chinesen gefunden hatten. Doch mit unserer Auswanderung nahm das leider ein Ende. Gut ein halbes Jahr lang verzichte ich auf meine liebsten Gerichte und es fehlt mir. Ein Grund mehr, mich noch einmal näher mit dem Thema „asiatisch kochen“ zu beschäftigen und gelegentlich den ein oder Kochkurs buchen zu wollen.
Die Leidenschaft für die chinesische Küche
Für uns bietet die asiatische Kochkunst immense Vorteile. Fleisch gehört zwar meist dazu, aber ist nicht, wie wir es aus der deutschen Küche kennen, die Hauptzutat. Eigentlich stellt Reis die wichtigste Zutat fast aller asiatischer Speisen dar, um die herum ein schmackhaftes Gericht aufgebaut wird. Reis ist immens lecker, bietet dem Körper viele Nährstoffe, entwässert und schmeckt sehr aromatisch, wenn man den duftenden Jasminreis verwendet.
Die chinesische Küche setzt neben dem gehaltvollen Reis bei jedem Gericht auf viel frisches Gemüse. Alles zusammen wird gut gewürzt, mit mehr oder weniger Schärfe angereichert und nichts ist zäh oder verkocht. Das Gemüse knackig und der Reis ideal. Es ist für mich – beim guten China-Restaurant – die Kunst, alles optimal zu timen und abzuschmecken, was mir beim Nachkochen niemals wirklich so gelingt, wie es sollte.
Meine chinesische Pfanne – ich liebe sie trotzdem
Das Anbraten der Zutaten
Not macht erfinderisch und so übe ich mich weiter im asiatisch kochen für Europäer. Bevor das große Brutzeln beginnt, heißt es erst einmal, jede Menge frisches Gemüse schnippeln.
- 1 kg Karotten
- 1 Bund Lauchzwiebeln
- mindestens 3 Paprika (Ampelpaprika – rot, gelb, grün)
- 1 frische Ananas
- Mungo- oder Sojasprossen
Karotten in feine Julienne, Lauchzwiebeln in dünne Kringel und die Paprika in kleine Stückchen. Etwa ein Kilo Hähnchenbrust schneide ich in feine Stücke. Nicht zu groß, denn alles soll mundgerecht sein.
Damit alles seinen eigenen Geschmack behält, brate ich alle Zutaten (außer die Sojasprossen und Lauchzwiebeln) separat an. Zuerst das Fleisch, dann die Karotten, zum Schluss die Paprika. Mit einem guten Sesamöl (oder auch Olivenöl, schmeckt super) geize ich nicht, wenn ich das Hühnerfleisch brate. Es wird zarter und bekommt ein besseres Aroma. Karotten und Paprika werden sanft aber flott gebraten und bleiben nur solange in der Pfanne, bis sie anfangen, etwas glasig zu werden. Sie sollen noch einen leichten Biss haben.
Update: Inzwischen haben wir einige sehr leckere Rezepte entwickelt. Probieren Sie mal diese asiatische Gemüsepfanne nach unserem Rezept.
Jasminreis langsam garen
In der Zwischenzeit köchelt der Reis und zieht langsam auf der ausgeschalteten Herdplatte nach. Mit dem Salz bin ich sparsam, weil die gesamte Chinapfanne ohnehin kurz vor Ende des Zubereitens abgeschmeckt wird. Sollte der Jasminreis gar sein und noch etwas Wasser im Topf übrig bleiben, wird dieses abgegossen.
Alle Zutaten zusammenfügen
Das Anbraten und Reiskochen geht wirklich fix und ist in 10-12 Minuten erledigt. Die meiste Arbeit macht also das Schnippeln vom Gemüse. Ist alles angebraten und der Reis gar, werden diese Zutaten in eine möglichst große Pfanne gegeben und gut vermengt.
Das Würzen der Chinapfanne
Beim Würzen dieses Gerichts darf man wirklich kreativ sein. Obwohl ich längst nicht so perfektioniert asiatisch kochen kann, wie ich mir es wünsche, habe ich bereits zahlreiche Kreationen ausprobiert. Am besten schmeckt uns die Chinapfanne, wenn sie ordentlich mit einem süßen Curry abschmeckt wird und mit etwas Kokosmilch und Ananassaft verfeinert wird.
Daneben würze ich lediglich mit Salz, weißem Pfeffer und Sambal Oleg, um etwas Schärfe an die Chinapfanne zu bekommen. Beim Abschmecken mit Sambal Oleg mische ich die scharfe Paste immer mit etwas Wasser an, damit es sich in der Pfanne besser verteilen lässt. Falls die Chinapfanne zu trocken ist, gieße ich etwas heißes Wasser, Ananassaft oder Kokosmilch dazu.
Lauchzwiebeln und Sprossen ganz zum Schluss
Gibt man die Ringe der Lauchzwiebeln und die Sprossen ganz zum Schluss in das Pfannengericht, bleiben diese beiden Kochzutaten knackig frisch und peppen das Gericht wunderbar auf. Bevor ich diese beiden Sachen hinzufüge, habe ich bereits den Herd ausdreht und die Pfanne von der Herdplatte genommen. Da beides ohnehin ruckzuck gar ist, braucht es keine Hitze.
Mein Fazit zu asiatisch kochen
Die chinesische Küche ist einfach großartig, aber für uns Europäer nicht ganz so einfach, wenn man sie nachkochen will. Ich vermute, es liegt an den typisch asiatischen Gewürzen, die diesen Speisen ihr charakteristisches Aroma verleihen. Es hat lange gedauert, bis ich mein Rezept so abgestimmt hatte, dass es fast so lecker wie im Chinesischen Restaurant schmeckt.
Doch nicht nur die Gewürze wie das Sambal Oleg sind wichtig, um einen aromatischen Geschmack zu erreichen. Die chinesische Küche setzt darauf, durch separates Anbraten die Aromen der einzelnen Zutaten zu bewahren. Zwar könnten alle Zutaten (Fleisch, Paprika, Karotten, Lauchzwiebeln und Sprossen) gleichzeitig in die Pfanne gegeben werden, doch dann schmeckt es nur halb so gut. Außerdem wären die Garpunkte von Sprossen und Lauch überschritten und würden matschig. Gibt man es ganz zum Schluss in die Pfanne, bleibt es als frisches Gemüse appetitlich und macht viel mehr Spaß beim Essen.
Klingt insgesamt sehr gut, allerdings klang es so, als würdest du Lauch/Lauchzwiebel synonym ewrwenden, dabei ist Lauch doch Porree und Lauchzwiebeln sind Frühlingszwiebeln^^
(siehe bei Wikipedia die Artikel „Winterzwiebel“ und „Lauch“)